Transport- und Lagerarbeiter:innen treten in Warnstreiks

Unter den im regelrechten Staccato auf uns einrieselnden hymnischen Gesängen auf den „High-Tech-Kapitalismus“, die „Just-in-time-Produktion“, die heutigen Produktionsnetzwerken und Warenketten als Jungbrunnen des Spätkapitalismus, geraten dessen in den Versandzentralen und Läger sowie dem Transportwesen Beschäftigten gerne in Vergessenheit. Dabei schuften diese nicht nur unter vielfach miesesten Arbeitsbedingungen und Löhnen, sondern sind für dessen Funktionieren ebenso unabdingbar wie sie einen erklecklichen Teil zu seiner Wertschöpfung beitragen. Und dennoch sind die Kollektivvertragsverhandlungen für die Arbeiter:innen in den Speditions- und Lagereibetrieben festgefahren.

Das Letztangebot der Wirtschaftsvertreter liegt mit dreisten 5,8% deutlich unter der rollierenden Inflation von 7,8%. Dementsprechend „empört und streikbereit“ sind denn auch die Beschäftigten der Branche, wie die zuständige Fachgewerkschaft vida betont. Zu Recht, sperren sich die Unternehmen nicht „nur“ gegen ein Lohnplus, sondern verweigern in den bisherigen KV-Verhandlungen sogar die Teuerungsabgeltung schroff. Mehr noch, kommen sich die Arbeiter:innen aktuell gleich „doppelt verhöhnt vor, da die Arbeitgeber bereits damit begonnen haben, sie freiwillig mit 5,8 Prozent Lohnerhöhung als letztes Angebot billig abzuspeisen“, wie Markus Petritsch, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Straße gerade unterstrich.

Vor diesem Hintergrund erhöhen Beschäftigte und Gewerkschaft auch die Schlagzahl und treten morgen Dienstag und am Mittwoch vormittags in über 30 ausgewählten Betrieben in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark, Salzburg, Tirol und Vorarlberg in dreistündige Warnstreiks. „Vorerst wird es in den Lieferketten durch die Warnstreiks nur zu leichten Verzögerungen kommen“, so nochmals Markus Petritsch. Sollten jedoch auch nach den Warnstreiks keine Bewegung auf Seiten der Wirtschaftsvertreter erzielen, kündigte die vida schon an, den Druck weiter zu erhöhen und könnten „die Dauer und ‚Treffsicherheit‘ der Streiks“ schon bald „kontinuierlich erhöht werden“.

Richtig so: Wer nicht hören will, wird bestreikt! Unsere volle Solidarität mit dem Kampf der Kolleg:innen in den Speditions- und Lagereibetrieben!

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